Korkparkett verlegen (Teil 5 von 6)


Versiegeln von Korkparkett mit LOBADUR® WS EasyFinish

Die Oberflächenversiegelung schützt den Korkboden vor Verschmutzung und Abrieb, sowie vor dem Eindringen von wässrigen Lösungen und ermöglicht eine unkomplizierte Reinigung und Pflege.

Versieglungslacke für Korkparkett unterscheiden sich im Wesentlichen in ihrer Verarbeitungsfreundlichkeit, ihrer Strapazierfähigkeit und natürlich in ihrem Preis. Die Trocknungs- und Aushärtezeiten können bei verschiedenen Produkten stark variieren. Außerdem sollte man an die Behandlung eines baubiologisch empfohlenen Produktes, wie es Korkparkett ist, einen besonders hohen Anspruch an Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit stellen. Fast alle heute üblichen Lacke sind wasserbasiert, haben aber unterschiedliche Lösemittelanteile.

LOBADUR WS EasyFinish
LOBADUR WS EasyFinish

Der Einkomponenten-Wasserlack LOBADUR® WS EasyFinish hat ein sehr gut austariertes Maß der vorgenannten Eigenschaften. Als Universalprodukt zur Versiegelung von unbehandeltem Korkparkett und den meisten gefärbten Korkplatten können wir ihn praktisch für jeden Wohnraum empfehlen.

Der erste Lackauftrag

Die Versiegelung wird in 3-4 Schichten aufgetragen. Wurde bei der Verlegung ein Kontaktkleber wie z.B. WAKOL D 3540 verwendet, hat es sich bewährt, die erste Lackschicht unmittelbar nach der Verlegung des Korkbodens aufzutragen. Die Erfahrungen stehen hier etwas im Widerspruch zu den Vorgaben des Kleberherstellers, der eine 24 stündige Wartezeit vorsieht. Einen plausiblen Grund für die Wartezeit sehe ich hier jedoch nicht. Der Lack hilft, den Korkboden in Form zu halten und Fugenbildung zu vermeiden, indem er die Kleberschicht stabilisiert. Eine zu lange Wartezeit birgt unnötige Risiken.

Eine gute Temperierung und Lüftung des Raumes sind die Voraussetzung für eine schnelle Trocknung der Lackschicht. Zu lange Trockenzeiten führen zum Quellen bestimmter Bestandteile im Korkparkett und zu Stippnähten an den Plattenkanten. Außerdem können sich, aufgrund des wasserlöslichen Kork-Inhaltsstoffes Tannin, dunkle Flecken bilden. Tannin-Durchschlag (das sog. „Ausbluten“) ist weniger bei Naturkork, als bei gefärbtem Korkparkett störend. Um Anquellen und Verfärbungen zu vermeiden ist die Trocknungszeit so kurz wie möglich zu halten. Der Raum, und insbesondere auch der Boden, sollte nicht unter 20 Grad und gut belüftet sein. Die erste Lackschicht ist dünn, gleichmäßig und ohne Pfützenbildung aufzutragen.

Wie bereits beim Kleber-Auftrag ist zunächst wieder ein schmaler Streifen entlang der Ränder mit einem Pinsel zu streichen. Dann werden die Teilflächen mit einer Versiegelungswalze im Kreuzgang bearbeitet, bis nach und nach die komplette Fläche versiegelt ist. An den Überlappungstellen der einzelnen Teilflächen sollte dabei der Lack noch so frisch sein, dass ein guter Verlauf möglich ist. Als Werkzeug bieten sich hier spezielle Wasserlack-Rollen an, die über eine entsprechende, gute Saugfähigkeit verfügen und fusselfrei sind. Die Trockenzeit für den ersten Lackauftrag auf Korkparkett beträgt mind. 12 Stunden. Idealerweise erfolgt die Trocknung über Nacht.

Der zweite Lackauftrag

Nach Trocknung der ersten Lackschicht wird sich der Korkboden, aufgrund eingeschlossener, feiner Staubpartikel und dem Quellen von Korkinhaltsstoffen, etwas rau anfühlen. Die Oberfläche von ungefärbtem Naturkork lässt sich dann mit einem leichten Anschliff verbessern. Dabei kommt Schleifpapier oder Schleifgitter mit einer Körnung von ca. 120 zum Einsatz. Es genügt, mit dem gefalteten Schleifpapier unter der Hand über den Korkboden zu streichen, um die überstehenden Spitzen in der Oberfläche zu egalisieren. Der Korkboden fühlt sich danach schon sehr glatt an. Bei größeren Flächen ist ein Schwingschleifer nützlich. Gefärbte Korkplatten sollten nach der ersten Lackierung nicht angeschliffen werden.

Korkparkett versiegeln

Nun wird, im Unterschied zur ersten Lackierung, die Versiegelung möglichst satt aufgetragen, sodass auch die Rollenspuren gut verlaufen. Pfützen sind aber auch hier zu vermeiden. Die Trocknungs- und Wartezeit bis zum nächsten Auftrag beträgt hierbei normalerweise 2-4 Stunden.

Die dritte Lackschicht

Die Oberfläche des Korkbodens sollte sich jetzt nicht mehr rau anfühlen. Trotzdem sollte eine weitere Prüfung auf Lackeinschlüsse erfolgen. Ein weiterer Zwischenschliff kann jetzt, falls erforderlich, mit Schleifmittel der Körnung 180 vorgenommen werden. Danach wird die letzte Lackschicht, wiederum sehr satt, aufgetragen.

Zu beachten ist, dass der Lackhersteller eine Mindestauftragsmenge von insgesamt etwa 0,3l pro qm vorgibt. Allerdings gehört schon Einiges an Übung dazu, die geforderte Menge in nur 3 Schichten zu verarbeiten. Ist also nach dem dritten Auftrag noch genügend Lack für einen Weiteren übrig, sollte der letzte Arbeitsgang so lange wiederholt werden, bis die Restmenge für einen weiteren Auftrag nicht mehr ausreicht.

24 Stunden nach der Versiegelung ist der Wohnraum bereits vorsichtig nutzbar und es kann auch darauf weitergearbeitet werden. Eine Erstpflege mit LOBADUR® KorkCare ist frühestens nach 48 Stunden vorzunehmen. Die vollständige Aushärtung dauert einige Tage. In den ersten Wochen sollten noch keine Folien oder Teppiche für längere Zeit auf dem Korkboden liegen.