Korkparkett verlegen (Teil 1 von 6)


Den Unterboden prüfen

Für Korkparkett vorbereiteter Unterboden

Die Verlegung von Korkparkett stellt hohe Anforderungen an die Beschaffenheit des Unterbodens. Ein guter Untergrund ist die wichtigste Voraussetzung für ein gelungenes Endergebnis. Der Boden muss im Wesentlichen auf Ebenheit, Trockenheit und Festigkeit hin überprüft werden.

Welche Untergründe sind für Korkparkett geeignet?

Korkparkett lässt sich direkt verlegen auf:

  • Vorbereitete Unterböden, die fachgerecht mit einer Fußbodenausgleichsmasse gespachtelt sind.
  • Zementestrich, auch mit Warmwasser-Fußbodenheizung.
  • Verlegespanplatten mit Nut und Feder und mind. 13mm Stärke, die dicht mit dem Unterboden verschraubt sind. Oder schwimmend verlegte Platten mit mind. 19mm Stärke.
  • Mit Einschränkung auch auf schwimmend verlegten Laminat- oder Fertigparkettböden.
  • In vielen Fällen auch auf glatten Unterböden mit fest anhaftenden, wasserunlöslichen Kleberresten.
  • Fest verklebte Altbeläge wie z.B. glatte Altkorkböden, PVC oder Linoleum-Beläge, soweit sie keine störenden Pflegemittelschichten (Bohnerwachs, Glänzer o.ä.) aufweisen.

Welche Unebenheiten stören?

Um spätere Enttäuschungen zu vermeiden, sollten Unebenheiten des Unterbodens nicht unterschätzt werden.

Ein Untergrund, der mit Teppichboden ausgelegt ist, erscheint auf den ersten Blick als sehr eben. Das kann schnell zu der Annahme führen, dass ein, auf diesem Untergrund verlegter Korkboden ein ähnlich gutes Bild abgibt. Teppichböden wirken aber, im Gegensatz zu glatten, lackierten Fußböden, sehr matt, weil sie das einfallende Licht streuen. Auf versiegeltem Korkparkett werden sich bereits kleine Unebenheiten, im Gegenlicht betrachtet, sehr störend auf das Erscheinungsbild des Fußbodens auswirken. Deshalb ist es wichtig, den Unterboden sorgfältig auf seine Ebenheit hin zu überprüfen.

Erste Hinweise auf Unebenheiten erhält man durch Streiflicht im abgedunkelten Raum. Dazu genügt es, eine Taschenlampe auf den Boden zu legen und ihn damit flach zu beleuchten. Auffällige, und möglicherweise störende Erhebungen und Senken werden auf diese Weise sichtbar. Problematisch für Korkparkett sind Unebenheiten mit geringer Ausdehnung wie z.B. Kellenschläge, Klebernester und Reste von Altbelägen. Flachgedrückte Kleberriefen stören dagegen nicht. Auch, sich gleichmäßig über mindestens 30cm langziehende Unebenheiten, wie z.B. ein Gefälle oder eine Schüsselung der gesamten Fläche, sind für die Verlegung von Klebekork nicht problematisch.

Eine einfache und praktische Methode zur Unterbodenprüfung ist auch das Auffinden von Unebenheiten mit der Handfläche. Dabei streicht man mit der flachen Hand über den Boden und ertastet so eventuelle Senken und Erhebungen. Alle Unebenheiten, die dabei spürbar werden, sind auch auf dem fertigen Korkboden im Gegenlicht sichtbar und sollten deshalb beseitigt werden. Der Bereich zwischen Tür und Fenster ist, aufgrund des Lichteinfalls, besonders genau zu prüfen.

Prüfung der Bodenfeuchte

Zuviel Feuchte im Unterboden führt, spätestens langfristig, zu einem Aufweichen der Kleberschicht. Es bilden sich dabei zunächst Fugen zwischen einzelnen Korkfliesen. Nach und nach erweitern sich diese, bis es zur Ablösung ganzer Flächen vom Unterboden kommt. Die Ursache für Feuchtigkeit kann ein Leitungswasserschaden sein, eine fehlende oder schadhafte Isolierung von angrenzenden Aussenmauern, oder ein noch nicht genügend abgetrockneter, neuer Estrich.

Der Grenzwert der maximalen Restfeuchte von Estrichböden für Korkparkett ist genau festgelegt und kann mit einer, allerdings sehr aufwändigen CM-Messung vom Fachmann geprüft werden. Ein Unterboden der aber schon viele Jahre liegt und auch ein neuer Estrich, der mindestens 6 Wochen bei guter Belüftung des Raumes trocknen konnte, ist im Normalfall trocken genug und verlegereif. Meist wird dann auf eine CM-Messung verzichtet. Das gleiche gilt für einen Heizestrich, der nach einem genau vorgeschriebenen Protokoll aufgeheizt wurde. 

Trotzdem kann in manchen Fällen ein begründeter Verdacht auf Restfeuchte bestehen, z.B. wenn eine weißliche Verfärbung der alten Kleberschicht auf einen, vielleicht auch älteren, Wasserschaden hinweist oder ungünstige Klimabedingungen beim Trocknen eines neuen Estrichbodens vorlagen. Der Unterboden kann dabei zwar oberflächig trocken erscheinen, in der Tiefe aber noch zu viel Feuchtigkeit beinhalten. Erste Hinweise dazu gibt eine einfache Prüfmethode. Dabei wird eine ca. 1 qm große Bodenfläche mit einer wasserundurchlässigen Folie abgedeckt und mit einer Holzplatte beschwert. Zeigt sich nach 24 Stunden darunter eine dunkle Verfärbung des Bodens oder ist sogar Schwitzwasser unter der Folie, dann ist er garantiert noch nicht verlegereif.

Mit einem einfachen Feuchte-Messgerät können auch Vergleichsmessungen durchgeführt werden. Verändern sich die Messwerte unter der Folie nach 24 Stunden oder weichen sie deutlich ab von den Messungen, die auf der nicht abgedeckten Fläche genommen wurden, ist dem Boden auf jeden Fall noch mehr Trockenzeit zu geben.


Im Zweifel ist jedoch immer eine CM-Messung durchzuführen.

Die Festigkeit

Die Verlegung von Korkparkett erfordert eine ausreichende Festigkeit des Untergrundes.

Schichten, die sich vom Unterboden leicht mit einer Spachtel ablösen lassen, dürfen nicht vorhanden sein.

Das Kratzen mit einem Schraubenzieher und ein Schlag mit einem schweren Hammer lassen weitere Rückschlüsse auf die Festigkeit zu. Falls sich dabei Estrichkörnchen ablösen und der Boden beim Reiben mit einer Drahtbürste stark absandet, ist keine ausreichende Festigkeit gegeben.

Zu prüfen ist auch, ob Bewegungen im Unterboden vorliegen oder entstehen können. An Trennfugen oder Rissen können Scherbewegungen zu sichtbaren Verwerfungen und Ablösungen im verlegten Korkboden führen.

Altbeläge, die nicht entfernt werden, müssen an jeder Stelle noch fest verklebt sein. Fugen zwischen Nahtstellen sind ein Hinweis darauf, dass die alte Kleberschicht nicht mehr in Ordnung ist.

Der Unterboden darf auch nicht elastischer sein als das Korkparkett selbst. Bei einer Punktbelastung darf der Untergrund nicht zu stark nachgeben.